Verletzte Menschen verletzen Menschen

Gerade wurde ich wieder Zeugin davon, zu was verletzte Menschen fähig sind: Projektionen, Verurteilungen, Vorwürfe, Anschuldigungen, Unterstellungen. Nicht schön, so etwas abzubekommen aufgrund von unreflektierter Verletzung und Missinterpretationen.

Einerseits trifft es mich, wenn ich mir all das anhören muss und mir Böses unterstellt wird. Ich will mich verteidigen, es richtig stellen. Und merke, dass es nichts bringt, wenn jemand nicht bei sich hinschauen will.

Andererseits empfinde ich auch eine gewisse Faszination, zu was unsere Gedanken fähig sind: Sich kreativ Geschichten - oft eher negative - über andere Menschen auszudenken und diesen erfundenen Geschichten Glauben zu schenken.

Ich merke immer deutlicher, dass ich die Mischung von Unsicherheit, Unbewusstheit und Verletztheit sehr unangenehm finde - weil Menschen dann zu vielem fähig sind: Das oben genannte bis hin zu Intrigen, Hinterhältigeit, Mobbing. Auch wenn es meist unbewusst passiert, um dem eigenen Schmerz auszuweichen, mag ich es nicht und habe damit mehr als genug leidvolle Erfahrungen gemacht, auch in professionellen Settings, bei Menschen, die mit Menschen arbeiten.

Mir bleibt nur, entspannter mit solchen Situationen zu werden, an denen ich eh nichts ändern kann. Ich merke zum Glück, dass es mir inzwischen egaler ist, was andere über mich denken, auch wenn es krasse Unterstellungen sind und sie mich als Sündenbock benutzen. Ich kann entscheiden, ob ich in die Geschichten über mich einsteige und wieviel Energie ich investieren möchte - oder nicht.

Ich widme mich lieber schöneren Dingen: Bei mir selbst, und auch bei anderen, die sich Unterstützung von mir gönnen, sie aus negativen Gedankenspiralen herauszuholen.

Foto: Insta @ph0t0li

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Die Kunst des Loslassens vs. Wunsch nach Kontrolle

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Was mir Therapie (nicht) gebracht hat