Mein Weg zu mir nach Hause
Immer wieder habe ich mich vertreiben lassen, wo ich mich zu Hause bzw. zugehörig fühlte. Zuerst in meiner Kindheit, wo ich lernte, mich von meinen Gefühlen ‘abzuschneiden’, mich selbst zu ‘verlassen’, um zu überleben.
Später von Freundes-Cliquen, die mich ‘links liegen ließen’, mich nicht mehr fragten, ob ich dabei sein möchte, ohne dass es einen konkreten Anlass zu dieser Veränderung gab.
Eine langjährige Freundin ist ohne ein Wort von heute auf morgen aus meinem Leben verschwunden.
Im Studium brach nach einer Trennung mein kompletter Freundeskreis weg. Auf einer Party von fünf Freunden, auf die ich eingeladen war, ließ die neue Freundin meines Freundes mich rausschmeißen, ohne dass irgend etwas Konkretes zwischen uns vorgefallen war.
Vor einem Jahr, in meinem Polykül, bekam ich Hausverbot von der Frau meines Freundes - ich darf ihn seitdem nicht mehr zu Hause besuchen, nachdem es ein Jahr lang ok gewesen war. Ohne konkreten Anlass. “Es habe nichts mit mir zu tun".
All die Situationen nicht persönlich zu nehmen, habe ich nicht geschafft. Sie taten weh. Verdammt weh. Immer wieder aufs Neue.
Über die Jahrzehnte begriff ich, dass ich einzig und allein in mir zu Hause bin. Dahin habe ich über die Jahre zurückgefunden: Ich fühle mich wieder in mir zu Hause. Die Zugehörigkeit im Außen ist nicht mehr wichtig. Mein ‘in mir zu Hause fühlen‘ kann mir keiner mehr nehmen. Mein ‚zu Hause‘ war und ist immer da - ich finde den ‘Heimweg’ nur manchmal nicht.