Angekommen sein
Nachdem ich über zwei Jahrzehnte das „Ankommen“ im Außen gesucht habe, und der Illusion nachgelaufen bin, dass ich endlich glücklich sein werde, wenn ich eine eigene Familie habe, bin ich seit ein paar Jahren angekommen - in mir. Ohne Ehemann und Kinder, seit 30 Jahren alleine wohnend, seit 3 Jahren in einer polyamoren Partnerschaft mit einem Mann, der Frau und Kinder hat. Ich fühle mich - schon vor dieser Liebesbeziehung - in mir zu Hause und meistens in Frieden. Ich mag mich - mit all meinen „Flausen“ - auch wenn es immer wieder Situationen gibt, die ich gerne anders hätte und die mich emotional herausfordern, wenn ich mich mal wieder von meinem inneren Frieden und meiner inneren Weisheit wegdenke.
Ich mag mein L(i)eben, schätze meine Freiheit ohne Kinder und alleine wohnend. Ich lebe das, was mir wichtig ist, verkaufe nicht mehr meine Lebenszeit für einen Job, der mir keine Freude macht. Vor wenigen Jahren ist mir bewusst geworden, dass ich in Frieden damit wäre, wenn mein Leben bald vorbei wäre: Ich würde nichts bereuen - weder was ich getan habe, noch was ich nicht getan habe. Das war eine friedvolle Erkenntnis. Ich habe mein Bestes gegeben, mache „mein Ding“, tue das gerne auch noch weiterhin für ein paar Jahrzehnte, und habe keine Angst vor dem Ende.
Ich weiß - meistens, noch nicht immer - mit meinen Stressgedanken und Gefühlen gut umzugehen. Da wo es noch nicht der Fall ist, lerne ich es noch. Das ist für mich ein lebenslanger Prozess, der immer tiefer geht im Sinne von mehr Bewusstsein. Diese Reise „nach innen“ finde ich spannend und abenteuerlich und macht mir Freude :)
Für mich bedeutet „angekommen sein“: Ich kann mit dem (in Frieden) sein, was ist und lass mich nicht mehr von meinen Stressgedanken von diesem Frieden wegbringen. Dann ist es egal, was im Außen passiert. „Ankommen“ hat für mich nichts mit äußeren Umständen zu tun.