Von der Mauer zur Trauminsel - anders denken
Kürzlich stand mir mal wieder eine Vor-Stellung im Weg. Ich hatte mich arg eingeschränkt gedacht, wie vor einer Mauer, die mich vom Sozialleben meines Freundes trennte.
Auf Familienfeiern und sonstigen Veranstaltungen in seinem Leben war ich seitens seiner Frau von Anfang an unerwünscht. In deren Umfeld wusste damals noch niemand etwas von der geöffneten Ehe. Dann bekam ich vor einem halben Jahr auch noch Hausverbot von ihr und durfte deren Kinder nicht mehr sehen. Ich kämpfte mit Ohnmacht, Ablehnung, ungewollter Hierarchie und Freiheitseinschränkung.
Bis dahin hatten wir ein Jahr lang gelegentlich zu fünft (er, seine Frau, die beiden Kinder und ich) etwas gemeinsam unternommen und ich war sogar mit der ganzen Familie gemeinsam in Urlaub. Es war nicht völlig entspannt, aber auf einem guten Weg. Mein Freund machte mir Hoffnung auf weitere Entspannung und Veränderung mit der Zeit. Es gab eine Veränderung - leider für mich eine Verschlechterung.
Ich kam mir immer mehr vor wie eine Affäre auf einer Insel im Leben meines Freundes, außer, dass unsere Beziehung nicht heimlich war. Meine Vorstellung einer Liebesbeziehung war eine andere: Ich mag es, am Sozialleben meines Freundes teilzunehmen - so wie ich ihn umgekehrt an meinem Sozialleben teilhaben lasse. Ihm ist das nicht so wichtig.
Da ich nicht weiter auf Verbesserung hoffen wollte und mein L(i)eben jetzt stattfindet, habe ich mich von der Vorstellung, Teil seines Soziallebens zu sein, verabschiedet. Und ich habe mich mit dem Gedanken eines gemeinsamen "Insell(i)ebens" angefreundet. Nun macht es mir Spaß, gemeinsam mit ihm unser Insel-Sozial-Leben aufzubauen und auszuschmücken! :)
Die Kinder kommen inzwischen ab und zu auf unsere Insel. Auch der ein oder andere Freund von ihm.
Manchmal ist das Glück und die Entspannung nur einen Gedanken entfernt. Oder einen (anderen) Blickwinkel.